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zum thema: antisemitismus und fussball

der ballesterer beleuchtet in seiner letzten ausgabe (im zeicehn des davissterns) mit gewohnt gut recherchierten und weitgegriffenen artikeln, interviews und kommentaren diese dunke seite des fussballs. eine leider viel lange gemeinsame geschichte verbindet antisemitismus und fussball und wie zum hohn, als ob aus der geschichte nichts zu lernen wäre, bekommt diese problematik gerade jetzt wieder eine weit grössere bedeutung als uns allen lieb ist. nun gut, antisemitisches handeln auf seiten der ligen, vereinen und manager ist weitestgehend beseitigt, aber spieler und fans in stadien in ganz europa fallen immer wieder durch parolen, transparenten und gesten in nur allzu eindeutiger weise auf. da judenhass im derzeitigen europa und österreich wohl kaum noch relativierend als soziologisches oder demographisches ‚phänomen‘ erklärt werden kann, liegt nahe, dass sich antisemitismus heute als bekenntnis zu längst ad acta gelegt geglaubten ideologien versteht. dieses beinah untrennbar mit nazionalsozialismus- bzw. faschismusverherrlichende auftretende verhalten ist zudem gerade in fussballarenen gehäuft zu bemerken. was hat also der fussball mit antiisemitimus zu tun? sind fussballer und deren fans in überdurchschnittlichem maße rechts(-radikal)? zwei fragen ohne antworten. eines ist jedoch klar festzuhalten: es ist nicht so wie uns auch manch konservativer schreiberling in presse-artikeln nahe legen will, dass neo-faschisten und -anitsemiten erst zu solchen werden, wenn sie von so genannten ‚linken‘ ins rechte eck gedrängt werden, sondern dass diese (die rechten nämlich) bereits tief im rechten eck sitzen und von dort aus auf alles, was unsere gesellschaft ausmachten spucken. was den autor des vorliegenden kommentars angeht, so hält er es mit solchen leuten relativ einfach. nichts diskutieren, was indiskutabel ist, nichts einfach hinnehmen, ohne wenigstens laut aufzuschreien und ansonsten jedwenden kontakt so weit wie möglich vermeiden. selbiges gilt natürlich auch für den fussball, kein kontakt zu rechtsradikalen oder antisemitischen fans und (hobby-)kickern. mag sein, dass das eine ‚ausgrenzungspolitik‘ a la vranitzky ist, nur: wer sich selbst ins out stellt ist kaum mehr zu tackeln.