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Torpedo rehabilitiert sich in Kainbach

Der FCTG und das jährliche Kleinfeldturnier von Kainbach, ein Schauspiel in mittlerweile fünf Akten. Am Samstag hatte dieser Fünfakter sowohl komische als auch tragische Szenen, garniert mit einem Hauch von heroischem Drama. Torpedo hat – gemessen am Kader und den gegnerischen Aufgeboten – sich im Bereich seiner Möglichkeiten bewegt und letztlich den nicht unverdienten 10. Platz erreicht. Angetreten war man mit den Herren Peter L., Hannes F., Christoph P., Johann P., Wolfi Ö., Sweety, Jorge M. und Bernhard St.

 

Am Anfang stand eine 1:3 Niederlage gegen den späteren Halbfinalisten und Dominator der Torpedo-Gruppe C, die Überspitzen, gespickt mit Akteuren der Talenteschmiede Kainbach/Hönigtal. Nur ein (bis auf einen kleinen Fehler) beeindruckender Sweety und die noch etwas zurückhaltenden Gegner verhinderten ein herbe Schlappe zum Auftakt, Christoph P. sorgte mit einem sehenswerten Drehschuss ins lange Kreuzeck für den Ehrentreffer. Fazit: Da war nichts zu holen.

 

Allerdings waren noch alle Chancen intakt und so machte man sich ans zweite Spiel, eine lösbarere Aufgabe, wie sich herausstellen sollte. Gegen JAK Sport präsentierte sich der FCTG weit agiler als zuvor, mühte sich allerdings dennoch bis Bernhard St. per Weitschuss auf 1:0 stellte. Weitere Tore lagen in der Luft – tatsächlich finalisiert konnte nur ein schöner Angriff über Christoph P., der Jorge M. mit einer idealen Hereingabe zum 2:0 bediente. Der Gegner war nicht in der Lage, das Spiel zu drehen und so fuhr Torpedo die ersten Punkte ein. Fazit: Der Pflichtsieg (zu null), der höher ausfallen hätte können.

 

Man war als noch im Rennen um Platz 2 oder einen guten dritten Platz, die das Viertelfinale bedeutet hätten. Und im dritten Spiel des Tages hielt man gegen die 1B Allstars auch durchaus mit, hatte selbst Chancen und ließ den Gegner eigentlich nicht zu diesen kommen. Einzig ein missglückter Einwurf, der den Gegner plötzlich in Überzahl brachte, führte zur unglücklichen 0:1 Niederlage: Das Viertelfinale war damit schon außer Reichweite. Fazit: Ein Spiel, das man mit Glück gewinnt, mit Pech verliert und gerechterweise remis beendet.

 

Vor dem letzten Spiel ging es also nur noch darum, die Platzierungsgruppe 9-12 zu erreichen. Dafür musste man schlussendlich gar nicht mehr gewinnen, weil das dafür entscheidende Spiel bekanntlich schon absolviert und gewonnen war. Zudem musste man nun auf Johann P. verzichten, der mit geschwollenem Knie ausschied. Gegen starke Gegner lag man dann auch sehr bald 0:3 zurück und durfte sich glücklich schätzen, dass der FC Magna (kein Scherz) Powertrain dann abdrehte, was den FCTG wieder ins Spiel brachte. Jorge M. allein hätte (zumindest) den Ehrentreffen machen müssen, scheiterte aber mehrmals kläglich. Fazit: Ein Spiel, das man an guten Tagen gewinnen kann, aber sehr schnell verloren hat.

 

Mit dem Viertelfinale war’s also nix, was aber auch nicht wirklich enttäuschte. Es war nicht er Tag der Torpedisti. Die Hälfte der Mannschaft brachte es gemeinsam auf so viele Schlafstunden wie einer allein bedarf, um in Normalform zu kicken. Ein Spieler war gar erst nach sechs Uhr früh zu Bett gegangen. Dazu fehlte über weite Strecken das kreative Element und (wie so oft) die ordnende Hand im Spielaufbau. Nichtsdestotrotz wollte man nun unter „seinesgleichen“ danach trachten, ein erträgliches Ergebnis nach Hause zur Leechkirche zu bringen.

 

In der „Gruppe 9 bis 12“ kam es zur postwendenden Revanche gegen Stronachs Powertrain. Und plötzlich wehte der Torpedo-Geist durch die schmucke Kainbacher Sportanlage! Wie so oft, wenn es um nichts mehr als die Ehre geht, werden die letzten Torpedos gezündet und gerackert, wie selten im Turnier. Die Orangen stehen eng am Mann, lassen den Ball laufen und kreieren Chancen. Es bezeichnend für diesen Tag, dass man dennoch (durch ein Traumtor des Gegners) in Rückstand gerät. Allerdings gibt man nicht auf und kommt nach einer Superaktion über den starken Kapitän und Jorge M. zum Ausgleich durch Bernhard St.. Fazit: Wie gesagt, Torpedo Geist.

 

Im zweiten Spiel der Platzierungsrunde hatte man es mit jungen, vom Café Merano gesponserten Burschen zu tun, die nach Bier stanken und sich darüber freuten, „endlich gegen Österreicher“ zu spielen. Nun, glücklicherweise musste man nicht mit den Leuten Spaß haben, sondern nur gegen sie antreten. Das tat man allerdings nicht sonderlich gut, kam nie richtig ins Spiel und kassierte prompt das 0:1. Man mühte sich mit den agilen gegnerischen Spitzen, dennoch führte erst ein klassisches Eigentor zum 0:2. Damit war das Spiel im Grunde gelaufen, es mochte nichts mehr gelingen, außer ein schönes Weitschusstor von Jorge M.. Platz neun war schneller verloren, als man am brennenden Kunstrasen im Grazer Speckgürtel laufen konnte. Fazit: Eine völlig unnötige Niederlage zum Abschluss, den das letzte Spiel gegen den FC Eggenberg kam aufgrund der Aufgabe des Gegners nicht mehr zustande.

Was übrig bleibt von einem langen und anstrengenden Tag, brachte der Kapitän auf die altbekannte Formel: Man muss den Sport schon sehr lieben, um sich so etwas anzutun. Dieses Resumée fasste er allerdings, bevor man sich den Pokal abgeholt, mit dem Präsidenten getratscht und auch getrunken hatte. Danach war man sich wohl einig, dass es einfach ein spielenswertes Turnier ist, das jedes Jahr mit dem besten Wetter gesegnet ist und bei dem man nächstes Jahr wieder mehr erreichen will als zuletzt.

 

update: weitere fotos finden sich hier.

2 Antworten auf „Torpedo rehabilitiert sich in Kainbach“

„Man muss den Sport schon sehr lieben, um sich so etwas anzutun.“

Das ist einer dieser Sätze, welche mir immer wieder ein Grinsen ins Gesicht zaubern.

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